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Starkregenvorsorge an der Blumenthaler Aue

Zwei kleinere Gewässer fließen bei der historischen Burg Blomendal in Bremen-Nord in einer Senke zusammen. Durch den Klimawandel häufiger zu erwartender Starkregen kann hier zu schwer vorhersagbarem Hochwasser mit Überschwemmungen des Burggeländes führen.

Während der ersten Phase des Projekts BREsilient (November 2017 - Mai 2021) wurde im Modellbereich Starkregenvorsorge gemeinsam mit betroffenen Personen, Anwohnenden, Vereinen, Behörden und Organisationen die dreiteilige Workshop-Reihe „Blumenthaler Aue – Starkregenvorsorge gemeinsam gestalten“ durchgeführt. Bei diesen Treffen mit jeweils 30 bis 50 Personen wurden Ideen und Maßnahmen entwickelt, die das Ziel hatten, die Auswirkungen von Starkregenereignissen zu verringern.

Die entwickelten Ideen wurden in der zweiten Phase des Projektes (Juni 2021 - Juli 2023) umgesetzt, sodass u.a. Broschüren, Informationstafeln und eine Starkregenpartnerschaft ins Leben gerufen worden sind. Weitere Informationen zu den Ergebnissen finden Sie in den folgenden Klappentexten.

Ergebnisse des Modellbereichs Starkregenvorsorge

Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer unterzeichnete am 21. August 2022 auf dem Blumenthaler Wassertag gemeinsam mit Anlieger:innen und weiteren Akteuren die Gründungsvereinbarung der Starkregenpartnerschaft Blumenthaler Aue und legte damit den Grundstein für einen dauerhaften Austausch und Vorsorge. Geplant ist ein jährlicher Austausch, um sich zu vernetzen und gemeinsam Vorsorgemaßnahmen zu entwickeln, mit denen sich Schäden durch Überschwemmungsereignisse vermeiden lassen. "Ich freue mich sehr, dass nach der Forschungsphase nun einzelne Vorhaben Gestalt annehmen. Eines davon ist die Starkregenpartnerschaft, an der sich Politik und Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger, Initiativen und Vereine vor Ort aktiv beteiligen und die Zusammenarbeit aus über drei Jahren BREsilient langfristig fortführen. Das werte ich als großen Erfolg", so Senatorin Schaefer. Alle Informationen zur Starkregenpartnerschaft finden Sie auf der dazugehörigen Webseite.

Was ist eigentlich Starkregen? Welche Auswirkungen sind bei extremen Niederschlägen an der historischen Burg Blomendal zu erwarten, wo Blumenthaler Aue und Beckedorfer Beeke in einer Senke zusammenfließen? Wie verhalten Sie sich richtig und wie können Sie sich auf einen Starkregen vorbereiten, um Schäden zu vermeiden? Lässt sich Starkregen vorhersagen?
Diesen Fragen nimmt sich die Broschüre „Gemeinsam sicher! Starkregenvorsorge an der Blumenthaler Aue“ (pdf, 1.2 MB) an, die im Rahmen des Projekts BREsilient und der daraus entstandenen Starkregenpartnerschaft unter Leitung der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau entwickelt wurde. Das Heft vermittelt nicht nur Hintergrundwissen zum Thema Starkregen, sondern liefert auch praktische Tipps zur so genannten Nassen Vorsorge, zu baulichen Anpassungsmaßnahmen und naturnaher Grundstücksgestaltung, die dabei helfen, mit großen Regenmengen am eigenen Haus besser zurechtzukommen. Viele Hinweise auf Informationsquellen und Beratungsangebote sowie zum richtigen Verhalten bei Starkregen ergänzen die effektive Vorsorge und den Eigenschutz.

Zusammen mit den Akteuren aus dem Projektgebiet ist die Informationstafel Starkregen und Überflutungen im Gebiet der Blumenthaler Aue (pdf, 1.7 MB) entstanden, die auf die Projektergebnisse aufmerksam machen soll. Insbesondere werden dort die Risiken hervorgehoben, die durch Starkregen entstehen können und Tipps zur Vorsorge, Verhalten und Informationsquellen genannt. Die Informationstafel wurde im März 2023 an zwei Standorten auf dem Gelände der Burg Blomendal aufgestellt.

Ein Ergebnis des Projektes BREsilient ist das Kurzfrist-Vorhersagesystem für Starkregen, das sich zurzeit im Testbetrieb befindet. Wie das Starkregen-Kurzfristvorhersagesystem funktioniert, erklärt die BREsilient-Projektleiterin Dr. Lucia Herbeck: „Basierend auf den Radardaten des Deutschen Wetterdienstes werden über eine Internetseite – auf der man sich anmelden kann – Vorhersagen angezeigt. Geplant ist, dass bei Starkregengefahr künftig eine automatisierte Mail verschickt wird. Da für die Vorhersage ergänzend ortsspezifische Berechnungen durchgeführt werden, sind dadurch für das Gebiet Blumenthaler Aue genauere Vorhersagen von Starkregenereignissen möglich.“ Damit könne die Eigenvorsorge gefördert und gestärkt werden. „Wer früh weiß, dass eine Überflutung möglich ist, kann rechtzeitig darauf reagieren. So könnte das Vorhersagetool nach der erfolgreichen Testphase zu einem wichtigen Hilfsinstrument für die Menschen vor Ort werden.“

Zwei BREsilient-Fact Sheets zur Blumenthaler Aue stellen die Ausgangs- und Gefährdungslage sowie den Beteiligungsprozess mit drei Workshops und einer Außenveranstaltung vor.

Einen Überblick über die Ausgangssituation im Einzugsgebiet der beiden Gewässer Blumenthaler Aue und Beckedorfer Beeke liefert das Fact Sheet „Die Ausgangs- und Gefährdungslage“ (pdf, 3.1 MB). Auf Grundlage von während des Projekts in Auftrag gegebenen Starkregensimulationen konnten verschiedene Überflutungsszenarien simuliert werden und dadurch Erkenntnisse zu potenziellen Gefahrenstellen gewonnen werden.

Das Fact Sheet „Der Beteiligungsprozess“ (pdf, 1.9 MB) gibt einen Einblick in den methodischen Aufbau, den Ablauf und die Ergebnisse der Workshopreihe, die 2019 auf Burg Blomendal stattgefunden hat. Ca. 35 Bürger:innen und Akteure aus Vereinen, aus der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft nahmen jeweils an den Veranstaltungen teil.

Für das Projekt BREsilient wurde ein kurzer Film produziert, der das Projekt und vor allem das Modellgebiet rund um die historische Burg Blomendal vorstellt. Im Film kommen verschiedene Akteure aus Blumenthal und aus dem Projekt zu Wort.

Um die Wirksamkeit der im BREsilient-Projekt umgesetzten Kooperations-, Beratungs- und Kommunikationsinstrumente zu bewerten, wurden von der Universität OldenburgBefragungen der Teilnehmenden bzw. Adressat:innen dieser Instrumente durchgeführt. So konnten beispielsweise folgende Wirkungen auf den Wissenszuwachs, die Motivation zur Anpassung an den Klimawandel und für den Aufbau vertrauensvoller Zusammenarbeit gezeigt werden:

  • 94 % stimmten zu, dass die Veranstaltung zum Aufbau einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit "auf Augenhöhe" in der Starkregenvorsorge zwischen den unterschiedlichen Teilnehmenden beigetragen hat.
  • 82 % stimmten zu, dass die Veranstaltung ihre Motivation (weiter) gesteigert habe, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Maßnahmen zur Starkregenvorsorge umzusetzen bzw. diese zu unterstützen.
  • 88 % stimmten zu, dass die Starkregenpartnerschaft ein geeignetes Mittel ist, um die Starkregenvorsorge im Gebiet der Blumenthaler Aue zu verbessern.
☆ Einige Bilder dieser Bildleiste enthalten Bildnachweise. Die Bildnachweise für die entsprechenden Bilder finden Sie dann im Alternativtext und der Bildbeschreibung des jeweiligen Bildes.