Obwohl sich das Windklima über der Nordsee bisher nicht systematisch geändert hat, weisen Klimamodellrechnungen für die Zukunft darauf hin, dass die Nordseestürme im Winter stärker werden können. Die aktuellen Klimaprojektionen lassen derzeit noch keine eindeutige Aussage zur zukünftigen Entwicklung der Häufigkeit und Intensität von Sturmereignissen zu.
Ein weiterer Anstieg des Meeresspiegels gilt jedoch in der Zukunft als sicher (IPCC, 2021). Gegen Ende des 21. Jahrhunderts und weit darüber hinaus wird sich der Anstieg des Meeresspiegels wahrscheinlich signifikant beschleunigen. Die neusten globalen Klimaprojektionen ergeben je nach gewähltem Szenario eine Bandbreite von 0,8 - 2,0 m (SSP1-2.6 - "Der 2 Grad Weg") bis 1,9 – 4,1 m (SSP5-8.5 - "Der fossile Weg") bis zum Jahr 2300. Es ist davon auszugehen, dass sich der Meeresspiegel für die deutsche Küste analog zu den genannten globalen Werten entwickelt.
Das Zusammenwirken von höherem Meeresspiegel und Sturmereignissen resultiert in höheren Sturmflutwasserständen. Geht man entsprechend den Analysen des Norddeutschen Klimabüros (pdf, 2 MB) in der Deutschen Bucht von einem projizierten Meeresspiegelanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts von bis zu ca. 80 cm aus, können unter Berücksichtigung eines veränderten Windklimas Nordseesturmfluten bis zum Ende des Jahrhunderts dann insgesamt etwa 40 bis 120 cm höher auflaufen als heute.
Weitere Informationen für das Land Bremen finden Sie bei den Informationen zu den Themen Wasserwirtschaft, Hochwasserschutz und Küstenschutz in Bremen und der Sturmflutmonitor des Norddeutschen Küsten- und Klimabüros vergleicht Entwicklungen von Sturmfluten in den letzten Jahrzehnten.
Die höchsten gemessenen Tidewasserstände (zeitliche sortiert) an der Pegelstation "Große Weserbrücke" zeigen, dass die meisten Höchstmessungen nach 1991 auftreten. Sowohl Bremerhaven als auch Bremen sind wiederholt von teils schweren Sturmfluten betroffen. Durch den ansteigenden Meeresspiegel steigen auch die Tidewasserstände bei Sturmfluten.
Höchste gemessene Tidewasserstände (über NHN) an der Pegelstation "Große Weserbrücke" in Bremen. Die Werte beziehen sich auf den aktuellen Höhenstatus (2016) Datenbasis: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee. Quelle: DWD Klimareport Bremen und Bremerhaven (2024).
Das Projekt BREsilient (2017-2023) umfasst u.a. die im Herzen Bremens gelegenen Gebiete Pauliner Marsch und Im Suhrfelde. Wie die Menschen dort sich auf zukünftige Hochwasserereignisse vorbereiten, fassen die BREsilient Fact Sheets zum Thema zusammen. (Siehe Downloadbereich)