Im Vergleich zur Jahrestemperatur unterliegen die Jahresmengen des Niederschlags deutlich stärkeren Variationen in Raum und Zeit. Für das Land Bremen beträgt die mittlere Jahresniederschlagssumme 737 l/m² in der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020) (schwarze Linie). Generell ist ein leichter Anstieg der 30-jährigen Mittelwerte zu erkennen (schwarze Linien). Die Schwankungen einzelner Jahre können sehr stark sein und zeitlich nah beieinander liegen, wie das feuchteste Jahr 2023 mit 1076 l/m² und das zweittrockenste Jahr 2018 mit 493 l/m² zeigen (seit 1881). Das Jahr 2023 wird im Bereich Starkregen genauer dargestellt.
Jahresmengen des Niederschlags im l/m² und linearer Trend (blaue Linie) für das Land Bremen seit 1881. Die schwarzen Linien stellen die einzelnen 30-jährigen Mittelwerte da. Datenbasis: Gebietsmittelwerte des DWD. Quelle: DWD Klimareport Bremen und Bremerhaven (2024).
Beim Niederschlag kann es zu weiteren Veränderungen kommen, die nicht in den Jahressummen dargestellt werden können. Zum Beispiel kann sich die Anzahl von Trockentagen und Tage mit starkem Niederschlag verändern, ohne dass es einen Einfluss auf die Jahressummen des Niederschlages hat. Das liegt nicht nur an der starken jährlichen Variation, sondern auch an einer starken Variation der Tageswerte. Unter dem Bereich Monitoring finden Sie niederschlagsbezogene Indikatoren wie Jahresniederschlag, Starkniederschlag und Trockentage für die jeweilige Stadtgemeinde.
Die Jahreszeiten im Land Bremen zeigen unterschiedliche Entwicklungen. Der Frühling ist eher trockener geworden und der Winter feuchter. Im Sommer und Herbst zeigen sich in den mittleren Werten keine eindeutigen Veränderungen.
Die Zukunftsprojektionen weisen für die nahe Zukunft keine deutliche Änderung in den jährlichen Niederschlagssummen auf (rote/blaue Balken). Ende des Jahrhunderts wird für das Hochemissionsszenario eine leichte mittlere Zunahme von 8 % projiziert (roter Balken), wobei die Bandbreite stark variiert (-14 bis +23 %). Jahreszeitlich wird angenommen, dass die Winterniederschläge weiter zunehmen. In den Sommermonaten sind die Projektionen uneinheitlich, die meisten Modellierungen errechnen eine langfristige Abnahme des Sommerniederschlags. Es gibt aber auch Modelle, die eine Niederschlagszunahme im Sommer errechnen. Die potentiellen Niederschlagsverschiebungen über die Jahreszeiten und häufigere Trockenperioden werden in Bremen und Bremerhaven einen spürbaren Einfluss auf den örtlichen Wasserhaushalt haben. Auswirkungen durch den Klimawandel sind auch für den Grundwasserstand zu erwarten.
Bandbreite der Änderung des Niederschlags zu 1971-2000 der Klimaprojektionen für die Klimaszenarien RCP 2.6 und RCP 8.5 der Region Bremen-Bremerhaven für die kurzfristige (2031-2060) und langfristige (2071-2100) Zukunft. Datenbasis: Gebietsmittelwerte des DWD. Quelle: DWD Klimareport Bremen und Bremerhaven (2024).